Viele meiner Ideen, Inspirationen, Konzeptionen und Projekte konnten während der letzten vier Jahrzehnte in konkreten Initiativen realisiert werden. Einige dieser Initiativen wie zum Beispiel die von den Pegulan Werken finanzierten „Frankenthaler Gespräche“, das von Baumeister-Haus ermöglichte „Forum Bauen und Leben“ und der damit verbundene „Preis für humanes Bauen“, sowie die von der Thyssen AG realisierten Projekte „Futurion“ oder die Initiative „Wirtschaft und Gesellschaft im neuen Jahrtausend“ sind bereits in einer vor-digitalen Ära entstanden und nur als Bücher oder Buchreihen dokumentiert – exemplarisch für Letztere seien hier genannt die „Frankenthaler Gespräche“ und das „Forum Bauen und Leben“, im Letzteren miterfasst der „Preis für humanes Bauen“.
Der „Preis für humanes Bauen“ wurde insgesamt viermal verliehen – an den Soziologen Alphons Silbermann für seine Forschungen zum „Wohnen der Deutschen“ (1991), an den Tübinger „Schafbrühl“ für die vorbildlich ökologisch gesamtheitliche Bauweise (1992), an das „ATRICOM“, einen Bürokomplex in Frankfurt-Niederrad für die Verwirklichung einer kommunikativen Bürowelt von morgen (1993), sowie an die private Universität Witten/Herdecke, unter ihrem damaligen Präsidenten Konrad Schily, für den basisdemokratischen Prozess des Planens und Bauens (1994).
Schon früh Beachtung in meinen Initiativen fand das Thema „Klima und Umwelt im umbauten Raum“. Die gesamte Veranstaltungs- und Buchreihe „Forum Bauen und Leben“, mäzenatisch gefördert von der Baumeister-Haus-Kooperation und ihrem damaligen Geschäftsführer Klaus Waltenbauer, war nicht zuletzt getragen von dem Gedanken, Ideen für ein zeitgemäß menschengemäßes Bauen zu entwickeln: Grundlegend dazu der Band 1 der Forumsreihe „Notwendigkeit und Möglichkeit menschengemäßen Bauens“ aus dem Jahr 1986, sowie der Band 7: „Umwelt – Widersprüche, Konflikte und Lösungen“ aus dem Jahr 1991, darin ein zeitlos gültiger Aufsatz Martin Greiffenhagens mit dem Titel „Wohnen im Wertewandel“. Zwischen 1986 und 1994 waren in der Forumsreihe insgesamt zehn Bände erschienen mit Beiträgen zum Beispiel von Antje Flade, Sylvia Greiffenhagen, Lutz Kandel und Alphons Silbermann. Programmatisch hatte Detlef Glücklich, damals Professor für Bautechnik an der Universität Hamburg und einer der Wegbereiter des ökologischen Bauens in Deutschland (Nachruf Prof. Glücklich), den konzeptionellen Ansatz der Initiative im Band 1 (S. 93) folgendermaßen auf den Punkt gebracht: „Der Blickpunkt ist also nicht mehr nur der Mensch, der im Mittelpunkt der Welt stand, sondern der Blickpunkt ist der, dass der Mensch ein Teil der Natur ist.“
Digital dokumentiert sind die von der RWE AG ermöglichten Initiativen „ENRESO 2020“, der „PROM des Jahres“, sowie die „Bildungsinitiative Energie“, letztere begleitet ebenfalls von einer Buchdokumentation, konzipiert von mir als Buchreihe. Der „PROM des Jahres“, ausgeschrieben in drei Kategorien und pro Kategorie dotiert mit einem Preisgeld von je 20.000 Euro, wurde von 2008 bis 2013 insgesamt fünfmal verliehen. Für den Vorsitz der PROM-Jury hatte ich Gerd Hauser (Gerd Hauser, Nachruf Gerd Hauser) gewinnen können.
Die genannten Initiativen sind abgeschlossen, wenn auch in ihrem Themenspektrum nach wie vor von höchster Aktualität – zum Beispiel in punkto der bereits erwähnten Klima- und Umwelt-Problematik oder in Fragen der Migration und der Minderheiten in Deutschland (zum Beispiel: Menschenrechte. Reihe: „Frankenthaler Gespräche“, 1985; Assimiliert? Integriert? Diskriminiert? – Minderheiten in Deutschland, 2011) und nicht zu vergessen den Themenkomplex Islam (Weltmacht Islam? Ein Symposion, Reihe „Frankenthaler Gespräche“, 1983) oder das Phänomen Antisemitismus in der deutschen Nachkriegsgesellschaft (Juden in Deutschland 1983 – integriert oder diskriminiert?, Reihe „Frankenthaler Gespräche“, 1983).
Eines der am meisten beachteten Symposien im Rahmen der „Frankenthaler Gespräche“ befasste sich 1984 mit der Anthroposophie: „Im Mittelpunkt: der Mensch. Anthroposophie – Herausforderung an alle?“. 1984 ebenfalls viel beachtet der zweitägige Frankenthaler Kongress mit dem Titel „Frieden. Ein Streitgespräch.“
Auf besonderes mediales Interesse stießen auch die Einzelgespräche der Frankenthaler Veranstaltungsreihe – mit Esther Vilar etwa über ihr damals neues Buch „Alt. Manifest gegen die Herrschaft der Jungen“ (1980), mit Mehdi Navab-Motlagh, damals Botschafter der Islamischen Republik Iran in Deutschland, über die Revolution in seinem Land (1981), mit Ephraim Kishon über „Israel“ (1981), mit Erhard Eppler über die „Friedensbewegung“ (1982) oder mit Otto von Habsburg über „Konservatismus“ (1982).
1988 konnte ich den „Club der Kurpfälzischen Wirtschaftsjournalisten“ ins Leben rufen. Gert Goebel, damals Wirtschaftschef des „Mannheimer Morgen“, wurde dessen erster (langjähriger) Vorsitzender (bis 2019) und Dieter Mauer, damals Chef des privaten Hörfunksenders RPR in Ludwigshafen, sowie ich, damals u.a. Kommunikationschef Pegulan Werke in Frankenthal, wurden dessen Stellvertreter (Interview mit Gert Goebel).
Folgende von mir auf den Weg gebrachten und im Einzelfall über einen gewissen Zeitraum verantwortlich begleiteten Initiativen wirken ohne mein Zutun weiter
- Die Camphill-Lebensgemeinschaft Königsmühle bei Neustadt an der Weinstraße
- Die Wormser Ethik-Initiative
- Die Alexandra Lang-Stiftung für Patientenrechte
- ALISA Worms und Kirn
- Karl König Institut für Kunst, Wissenschaft und soziales Leben